Zusammenfassung der Auftaktkonferenz INT 190 MoRE Modellregion für Erneuerbare Energien der Inseln Usedom und Wollin
Am 31. März 2021 fand die Auftaktkonferenz des Projekts MoRE Modellregion für Erneuerbare Energien der Inseln Usedom und Wollin statt, dessen Lead Partner die Woiwodschaft Westpommern ist. Die Konferenz wurde vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern mitorganisiert.
Die Auftaktkonferenz sollte die geplanten Aktivitäten, ihren Umfang, die Termine und Möglichkeiten vorstellen, sich der Zusammenarbeit bei der Schaffung der Idee einer Modellregion anzuschließen. Unsere Partner aus Polen und Deutschland, Experten auf dem Gebiet der Energiewende und Vertreter der Europäischen Kommission wurden zur Teilnahme an dem online stattfindenden Treffen eingeladen. Rund 100 Teilnehmer beteiligten sich an der Online-Konferenz.
Das Treffen wurde vom Marschall der Woiwodschaft Westpommern, Olgierd Geblewicz und dem Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel mit der Begrüßung aller Teilnehmer begonnen. Marschall Olgierd Geblewicz betonte, dass das MoRE-Projekt, das sich auf die Stärkung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Bereich der Themen nachhaltige Energie unter Berücksichtigung des räumlichen Aspekts konzentriert, zur Umsetzung der Vision Westpommerns als „Grüne Region” passt.
- Westpommern konzentriert sich auf erneuerbare Energiequellen, den Schutz der natürlichen Ressourcen und die grüne Umwandlung. Wir haben das Jahr 2021 als Ökologisches Jahr verkündet und werden in dieser Zeit viele interessante Öko-Initiativen ergreifen, auch in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn – erklärt der Woiwodschaftsmarschall Olgierd Geblewicz – Die Gewinnung von Energie aus Wind, Wasser und Sonne bringt enorme Vorteile für die Umwelt, die Gesundheit der Einwohner und die Qualität der Erholung für Touristen und Kur-Patienten. Die wunderschönen Inseln Usedom und Wollin, unsere Naturschätze, sind der perfekte Ort, um ein mutiges ökologisches Projekt umzusetzen – fügt Olgierd Geblewicz hinzu.
Die Einführung in die Thematik der Konferenz führten die Vertreter der Projektpartner durch – der Direktor des Regionalen Raumplanungsbüros der Woiwodschaft Westpommern, Leszek Jastrzębski sowie der Direktor der Abteilung für Energie und Regionale Entwicklung im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Christian Dahlke.
- Das Projekt fügt sich zeitlich perfekt in die neue Finanzperiode der EU ein, deren Hauptziel ein Nullemissions-Europa und die Klimaneutralität sind. Ich hoffe, dass die vorgeschlagenen Änderungen von der Gesellschaft akzeptiert werden können und dass wir gemeinsam mit der Technischen Universität die Herausforderung bewältigen können, vor der Kommunen und lokale Gemeinschaften stehen – betonte Leszek Jastrzębski in seiner Einführung.
- Bis vor kurzem war das Thema der Zusammenarbeit im Energiebereich zwischen unseren Regionen ein Tunnel nach Swinemünde oder auch Atomenergie. Ich bin sehr froh, dass wir in dieser Zusammenarbeit die Stufe erreicht haben, in dem wir bereit sind, gemeinsam etwas zu tun, weil wir eine gemeinsame Landschaft, Inseln und natürliche Umwelt haben. Wichtig ist der Austausch und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, dies wird eine wichtige Grundlage für unsere Projekte und die weitere Zusammenarbeit sein – betonte Christan Dahlke.
Der Präsentationsteil der Konferenz begann die Vertreterin der Europäischen Kommission – Generaldirektion für Energie – Edita Dranseikaite – die sich dem Green New Deal in Bezug auf erneuerbare Energien in der Region und Beispiele für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in dieser Hinsicht widmete.
- Die bisherigen Änderungen schreiten zu langsam voran, sodass die neue Energiepolitik in erster Linie auf der Unterstützung individueller Einsparungen und Energieeffizienz beruhen wird. Infolgedessen wird die Renovierung von Gebäuden beschleunigt, wodurch Energie gespart und neue grüne Arbeitsplätze im Bausektor geschaffen werden. Das Budget für Investitionen in neue Energiequellen und die Selbstversorgung mit Energie soll in der neuen Perspektive verdoppelt werden. Dies erfordert die Integration elektrischer Systeme und eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien. Bei dieser Verteilung der EU-Mittel geht es vor allem darum, Kommunen und Menschen einzubeziehen, da fast 70% der Fördermittel für sie bestimmt sind und dies genau dieselbe Aufgabe ist, wie jene, die das MoRE-Projekt hat (Bottom-up-Ansatz) – betonte Edita Dranseikaite.
Welche Erwartungen und Ambitionen die Projektpartner an das MoRE-Projekt haben, welche Ziele sie erreichen wollen und wie sie das Gebiet der Inseln Wollin und Usedom in Zukunft sehen – das konnten wir während der Präsentation des Projekts durch seine Partner erfahren.
Der zweite Teil der Konferenz war ein Workshop mit der Aufteilung in parallele thematische Panels. Das erste mit dem Titel Energieporträt der Inseln Usedom und Wollin widmete sich den Fragen des optimalen Energiekorbs in der grenzüberschreitenden Region. Das zweite Panel erörterte die Probleme im Zusammenhang mit der Entwicklung der Marke der Modellregion für Erneuerbare Energien der Inseln Usedom und Wollin.
Vor beiden Panels hielt Dr Andrzej Kassenberg (Institut für Nachhaltige Entwicklung) ein Referat über die Chancen, eine grenzüberschreitende Region auf der Basis erneuerbarer Energien aufzubauen.
- Was mir scheint, was Ihre Vision, Ihre Auffassung dieser beiden Inseln, die ein Ganzes im Sinne einer Energieinsel darstellen, sein sollte, ist die Änderung des Energiemodells – Dezentralisierung hin zu einem verteilten Modell, also lokale Energiewolken, selbstversorgend, basierend auf virtuellen Kraftwerken, im zweiseitigen Verkehr. Dies sind Speicher, Mikroquellen, Verbindungen zu lokalen Gemeinschaften, d. h. Prosumenten im weitesten Sinne, nicht nur als einzelne Haushalte, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen sollten einbezogen werden. Notwendig ist eine zentrale Verwaltung der einzelnen Bereiche der Erzeugung, Speicherung, Gewinnung und Verteilung. Hier haben wir immer bessere Werkzeuge, um das umzusetzen – das könnte ein neues Aushängeschild dieser beiden Inseln sein – fasst Andrzej Kassenberg zusammen.
Moderiert wurde die Konferenz von Martin Stein vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Die Arbeiten am MoRE-Projekt begannen im Oktober letzten Jahres und werden in den polnischen und deutschen Teilen der Inseln Usedom und Wollin durchgeführt. Die Woiwodschaft Westpommern als Projektleiter wird vom Regionalen Raumplanungsbüro der Woiwodschaft Westpommern in Stettin vertreten. Das Ergebnis der ergriffenen Maßnahmen wird darin bestehen, einen optimalen Energiekorb vorzuschlagen und Annahmen für den Bau einer Modellregion für erneuerbare Energien zu formulieren, die die Aspekte der touristischen Saisonalität, der Energieunabhängigkeit und der CO2-Reduzierung und Klimaneutralität berücksichtigen.
Das MoRE-Projekt befasst sich sowohl mit Energie- als auch mit Planungsfragen aus grenzüberschreitender Sicht, wobei der Schwerpunkt auf Aufklärungsmaßnahmen liegt, die eine Zusammenarbeit zwischen Anwohnern, Schulen, Kommunalverwaltungen, wissenschaftlichen Einrichtungen, der Tourismusbranche, Dienstleistungen und kommunaler Wirtschaft, Mobilität sowie Eigentümern und Verwaltern der Energieinfrastruktur erfordern. Das Projekt zielt darauf ab, Veränderungen im Bereich Energie und Ökologie der Inseln Usedom und Wollin einzuleiten, und seine Hauptbegünstigten werden die Bewohner der Inseln und der Nachbargebiete sein.
Anhänge:
Konferenzprogramm DE